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Die schlimmste Nacht des Jahres

Da ist er wieder:
Emmys schwärzester Tag im Jahr: Silvester.
Und egal wie viele dieser schwarzen Nächte wir schon gemeinsam durchgestanden haben, kann ich es ihr noch immer nicht erklären.
Ich kann ihr nicht erklären, warum das alles um sie herum geschieht.
Kann ihr nicht erklären, dass ihre Angst, ihre Panik unbegründet sind.
Heute Nacht wird sie um ihr Leben fürchten.
So wie viele andere Tiere auch.
Es tut mir von Herzen Leid für sie, für meine Emmy und es tut mir Leid für all die anderen Hunde, all die anderen Tiere, denen diese Nacht nicht nur Furcht einflößt, sondern planke Panik und Todesängste in ihnen hervorruft.
Während die einen ihren Spaß daran haben, sich die Böller um die Ohren fliegen und ihr Geld in Schall und Rauch verpuffen zu lassen, erleben andere diese Nacht in dunklen Ecken, zitternd, zusammengekauert und sind dabei gar nicht mehr sie selbst.
Während dort draußen gejubelt und auf ein tolles neues Jahr angestoßen wird, beenden viele andere es mit der für sie schrecklichsten Nacht und starten das neue Jahr ebenso schrecklich.
Es knallt und pufft, es stinkt, man kann vor lauter Rauch kaum etwas sehen, es wird gelacht, gesoffen, es wird sich seines Lebens gefreut und darauf angestoßen, dass nun alles besser wird, während andere um ihr Leben fürchten, flüchten, in Panik und in Todesangst, versuchen vor etwas zu entkommen, vor dem es kein Entkommen gibt.
Viele werden diese Nacht nicht überleben. Sei es der Hund vom Nachbarn, der sich, trotz aller Vorsicht des Herrchens, bei der Morgenrunde und einem plötzlichen Knaller ein paar Häuser entfernt, in seiner Angst losreißen konnte und seinen Frieden am Ende seiner Kräfte, alleine, zitternd und frierend auf Bahngleisen finden musste. Die Katze der alten Dame von gegenüber, die sich durch die Böller lange vor Silvester bereits einen Unterschlupf weit entfernt ihrer gewohnten Umgebung gesucht hatte und den Weg nach Hause nicht mehr finden wird.
Oder sei es das Reh, das in seiner Panik auf die Straße rennt. Der Schwan, der in eine Stromleitung fliegt. Ein Vogel, der bis zur völligen Erschöpfung in der Luft ist und einen Ausweg sucht, den es nicht gibt. Ein Hase, dem wortwörtlich sein Herz stehen bleibt, das Lachen der Menschen aus der Siedlung nebenan, hat er dabei noch im Ohr.
Wie kann man denn gut und guten Gewissens in ein neues Jahr starten, wohlwissend, dass es anderen so viel Leid bringt?
Wissen sie es denn nicht? 
Wollen sie es nicht wissen?
Haustiere, die auf Silvester mit Panik und Todesangst reagieren, sind keine Einzelfälle. Sie sind nicht das Ergebnis vernachlässigter Erziehung oder einer versäumten Sozialisierung. Dennoch dürfen wir uns das jedes Jahr erneut anhören. Schließlich haben wir uns das Tier ja ins Haus geholt und das eben mit allen Konsequenzen, richtig? Schließlich ist es nur einmal im Jahr, gell? Schließlich ist es so Brauch, nicht? Schließlich muss man ja nicht immer so rumheulen, oder? 
Wir haben keine Wahl, haben es nicht in der Hand und können nur reagieren. Indem wir flüchten und das Jahr fernab unseres eigentlich doch so sicheren Zuhauses beenden, uns mit homöopathischen Mitteln helfen, mit Beruhigungsmusik, Eierlikör, uns zu ihnen kauern, in dunklen Zimmern mit lauten Fernsehern… Wir können so einiges versuchen, ihnen diese Nacht irgendwie erträglich zu machen. Die Angst bleibt. Das ungute Gefühl bleibt. Eine freudlose Nacht bleibt. Der Wunsch, sie möge doch bitte schnell vorbei sein, bleibt.
Weil wir keine Wahl haben. Und all die Tiere, die dort draußen leben oder in Panik von Zuhause abgehauen sind, ziellos umher irren, haben erst recht keine.
Aber die, die Raketen kiloweise einkaufen und das Geld wahrlich sinnlos aus dem Fenster schmeißen, die haben eine Wahl. 
Sie haben eine Wahl und tun dennoch so, als hätten sie keine. Weil es ja Brauch ist, weil wir das immer so machen, weil uns das Wohl anderer egal ist, weil es ja nur Tiere sind, weil ich mir das nicht verbieten lasse….
Wenn du doch nicht vergessen würdest, dass das Feuerwerk, das für dich kosten kann, was es will, Lebewesen das Leben kosten wird. Wenn du, der so wild um sich ballert, als gäbe es kein Morgen mehr, nicht vergessen würde, dass es dadurch für andere tatsächlich kein Morgen mehr gibt.
Wenn du doch nicht vergessen würdest, dass du DEINEN Teil dazu beiträgst, die kommende Nacht für viele Tiere und Menschen zur allerschlimmsten des Jahres zu machen.
Oder hast du es gar nicht vergessen und es ist dir einfach nur egal?

Diesen Text habe ich schon vor ein paar Jahren geschrieben.
Die letzten Silvester waren „Dank“ Corona, die entspanntesten, die wir je hatten.
Für heute Nacht rechne ich wieder mit dem Schlimmsten…
Neben Emmy, findet auch Patch die Böller mittlerweile sehr gruselig. Wie Ori darauf reagieren wird, weiß ich noch nicht.
Aber zumindest Luke und Nico reagierten bisher nicht mit Angst auf das sinnlose Geknalle.
Wir rücken heute Nacht wieder sehr zusammen, verriegeln uns im Wohnzimmer, hören ohrenbetäubend laute Musik, versuchen Ängste und Panik zu nehmen, abzulenken und sind einfach heilfroh, wenn alles endlich vorüber ist und wir ein weiteres Silvester, eine weitere schwarze Nacht hinter uns lassen konnten.

Wenn ich es ihnen nur begreiflich machen könnte…
Meinen Hunden… aber auch den Menschen, die heute Nacht um unser Haus herumstehen, grölen und herumböllern werden, die lachen und feiern, während unser Haus voll von Angst und Panik ist und wir bei jedem ihrer Böller hoffen, es möge doch endlich der letzte sein…

Wie verbringt ihr die kommende Nacht mit euren Tieren?
Wie seht ihr das mit den Böllern?

Emmy ❤️

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