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TANZENDE LÄMMER MACHEN GLÜCKLICH

Liebes Tagebuch,

vor ein paar Tagen habe ich ein zuckersüßes Video gesehen, von einem Lamm, das in einer Tierarztpraxis zusammen mit einer Pflegerin in Zeitlupe fröhlich umher springt und tanzt. Ich kann nicht erklären warum, aber dieses Video macht mich glücklich.

Ein so banales Video, das mit meinen Seelentieren, den Hunden, nicht mal etwas zu tun hat.

Aber vermutlich hat es einfach sehr viel mit mir selbst zu tun.

Zu einer Zeit, in der du liebes Tagebuch, mir noch sehr wichtig warst, hatte ich eine beste Freundin mit den hübschesten weißen Locken, die du dir vorstellen kannst: Bonnie. Ein Lamm, das von seiner Mama verstoßen wurde und meine Aufgabe war es, auf es aufzupassen, ihm seine Ersatzmilch zu geben und es groß und stark werden zu lassen. Wenn ich darüber nachdenke, ist es merkwürdig. Die Erinnerungen an Bonnie sind so weit entfernt, das ich kurz glauben könnte, sie seien gar nicht wahr. Aber sie sind es und ich möchte dir heute davon erzählen:

Ich weiß gar nicht wie alt ich damals war, 7 vielleicht oder 8 oder 9…. Ich lebte mit meiner Schwester und meinen Eltern auf einem kleinen Bauernhof und wuchs dort mit vielen Tieren auf. Schweine, Hühner, Kühe, wir hatten Hofhunde und eben auch Schafe.

Als dieses kleine Lamm direkt nach seiner Geburt von seiner Mama verstoßen wurde, nahm ich es in meine Obhut. Während meine Freundinnen Hasen hatten und stolz davon erzählten, erzählte ich von meinem Lamm Bonnie. Bonnie folgte mir auf Schritt und Tritt, ich wurde zu seiner Mama. Sie kam mit ins Haus, wenn ich ihre Milch zubereitete. Ich brachte ihr bei, über etwas zu springen, ihren Namen kannte sie schnell, sie spazierte mit mir ohne Leine durchs Dorf. Sie war ein bisschen wie ein Hund, nur irgendwie sehr viel süßer. Noch heute sage ich, dass Lämmer die süßesten Tierkinder sind, die es gibt auf der Welt. Ja, noch vor Welpen. Dieses Flauschefell, dieses feine Mähen, diese Zartheit. 

Damals habe ich mir gesagt, dass ich irgendwann selber mal ein paar Schafe haben werde. Aus Schafen wurden vier Hunde. Aber das Haus ist noch das gleiche, der Hof ist noch der gleiche. Die Küche, in der ich mit Bonnie stand, ist noch immer die Küche, wenn auch mit einer anderen Einrichtung. Mein Elternhaus, das Haus, in dem ich aufwuchs, in dem ich mein ganzes Leben lebte, ist noch immer mein Haus. Mein Haus, in dem ich nun mit Oli und Emmy, Luke, Patch und Nico wohne.

Verrückt, oder?

Seit ich dieses Video gesehen habe von dem diesem zuckersüßen Lamm, denke ich wieder öfter an diese Zeit früher und an mein Lamm Bonnie. Meine beste Freundin.

Bonnie wurde irgendwann verkauft als sie erwachsen war, zusammen mit der kleinen Herde, zu der sie gehörte. Mein Papa versprach mir, sie würde in gute Hände kommen. Ich vertraute ihm und ließ keinen anderen Gedanken zu, als den, dass es ihr gut ginge, dort wo sie dann war. Das gehörte zu meinem schönen Leben auf einem Bauernhof dazu. Ständig nahm man Abschied ohne Abschied zu nehmen. Viele Tiere kamen, viele Tiere gingen. Es dauerte lange bis ich begriff, was das in vielen Fällen hieß.

Dass der Bulle mit dem Ring in der Nase, den ich ein paar Tage vorher noch „Nasenringfritze“ nannte, plötzlich eingeschweißt in vielen Teilen in unserer Tiefkühltruhe lag. Das klingt hart. Echt hart, wenn ich das so lese. Aber es war damals nicht schlimm für mich. Ich kannte es nicht anders.

Es hatte nur eine Konsequenz: Ich entschied schon sehr früh, kein Fleisch mehr essen zu wollen. Ich esse es noch heute nicht.

Wenn du verstanden hast, dass das Stück Fleisch, was auf deinem Teller liegt, vor ein paar Tagen noch Augen hatte, in die du mit Faszination hineingesehen hast. Dass das Stück Fleisch von einem Tier kommt, das wie deine Bonnie war. Deine beste Freundin Bonnie…. Diese Bilder bekommst du nicht aus deinem Kopf. Nie mehr.

Wenn mir jemand sagt, dass er gerne Lamm esse, dreht sich mir der Magen um. Jedes Mal. Für mich ist es nicht nur ein Stück Fleisch. Für mich gibt es noch immer eine Verbindung zu den Tieren, die ich durch meine Kindheit kennengelernt hatte. Durch meine Vergangenheit, meine Kindheit auf dem Bauernhof, habe ich eine besondere Beziehung zu Tieren aufbauen können. Es waren nicht nur Tiere, die man durch Gitter und Zäune ansehen kann, die man irgendwo aus der Ferne bewunderte. Es waren Tiere, die ich jeden Tag berührte, die mich berührten und mit denen ich mein Leben teilte.

Es gab traurige Momente. Sich von lieb gewonnen Tieren trennen zu müssen, waren traurige Momente. Dennoch bin ich heute unglaublich dankbar für diese Zeit und für diese Erfahrungen. Ich habe Tiere sehr früh zu schätzen gelernt, habe sie lieben gelernt und gelernt, dass sie irgendwann nicht mehr Teil meines Lebens sind. Eines Tages.

Eine Kindheit inmitten von Tieren, egal, um welche Tiere es geht, ist kostbar und ein Geschenk, finde ich.

Und so sehe ich dieses Video von dem springenden Lamm und mir geht das Herz auf. Ich denke an Bonnie und daran, wie glücklich uns Tiere machen können. 

Ich halte heute keine Schafherde, wie ich es mir als Kind gewünscht habe. Ich habe ein kleines, großes Rudel Hunde. Und das ist mindestens genau so schön.Ich glaube, das hätte der Julia von früher auch gefallen.

Ob Lamm oder Hund. Es bleibt das gleiche Herz, das gleiche Gefühl, das man für sie empfinden kann.

Tiere machen glücklich! Und sich daran zu erinnern, wo die Liebe zu Tieren ihren Ursprung fand, macht ebenfalls glücklich.

Bis bald wieder liebes Tagebuch!

Deine Julia

Etwas Glück gefällig?

This lamb dancing with her vet is all you need to see today.

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Gepostet von Eagle spirit am Dienstag, 9. April 2019

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